Limonipark
2023
Stadtplanung, Bebauungskonzept

Areal ° 17000 m²

lage °
kapuzinerstraße / Hopfengasse, Linz, at

Studio °
RAUMkultur
Univ.-Prof. DI PhD. Michael Zinner

Die Stadtreparatur in der Linzer Innenstadt transformiert eine Ungegend zu einem Stadtteil. Die vorgeschlagene Stadtstruktur zeigt eine zeitgemäß strategische Antwort auf Fragen, die der Ort und seine Mängel aufwerfen.
Ein aktuell unbestimmter Rand der Kernstadt gerät nun zu einer vielfach unterschiedlich lesbaren Figur. Hier werden städtische Typen wie die Straße mit Geschäften oder der Park zur Erholung präzise kristallisiert.
Spezielle Wohnformate, stadtteilverbindende Arkaden, infrastrukturversorgte Freiräume oder auch identitätsstiftende Stadtterrassen reichern das Geschehen mit tieferem Sinn und vorstellbarer Lebendigkeit an. Die minutiöse Berücksichtigung aller Sachverhalte im Bestand führt zu ebenso genau choreografierter Stadtgestalt wie zu glaubhaftem Stadtgeschehen.​​​​​​

° Kommentar zum Projekt: Michael Zinner, in der Broschüre "In Transformation", Linz 2023
Lageplan des beplanten Gebietes Limonipark. Stadtplanung durch eine definierte "Kante" durch mehrgeschoßige Gebäude, die im Westen einen hier neu ergänzten Park umgrenzen.
Das städtebauliche Konzept zielt darauf ab, einen lebendigen, programmatisch durchmischten und räumlich kleingliedrig gestalteten Stadtteil zu entwickeln.
Zwischen Blockrandbebauung und offener Bebauung situiert, leidet das Areal unter einer fehlenden klaren räumlichen Struktur. Zwei alleinstehende Gebäudetorsos „schwimmen“ inmitten einer Unzahl an offenen Stellflächen - sie prägen das Areal.
Ein vielen unbekannter Steinbruch und ein noch nicht einladender Park bergen großes Potential. Das Gelände weist im südlichen Bereich ein signifikantes Gefälle auf, im nördlichen Bereich steigt die Topografie von der Straße bis zum Park um vier Meter an.
Um eine städtebauliche Kante zu definieren, wird entlang der Straßenlinie eine Abfolge aus feingliedrigen Baukörpern gebildet. Diese schmiegt sich im Süden an den Steilhang an. Im nördlichen Bereich erlaubt ein Niveausprung von einem Geschoß eine Tiefgarage und zugleich eine großflächige Erweiterung des Parks.
Handskizze einer möglichen Ansicht der städtebaulichen Kante
In der Sockelzone ermöglichen Arkaden ein witterungsgeschütztes Flanieren. Hier soll Raum für Geschäfte und Kleingewerbe entstehen, in den oberen Geschoßen Wohnraum.
Der alte Steinbruch wird ins Bewusstsein gerückt bzw. für die Stadtöffentlichkeit aktiviert. Mit einer nun eingängigen stadtseitigen Erschließung dieses Bereiches und einer geebneten direkten Verbindung zum Park geht die Programmierung mit Werkstätten, Ateliers, Kulturraum und Café einher.